Endlich Freiwasser: Tipps für das Schwimmen in See und Co.
Das Wasser in den Seen, Flüssen und im Meer wird wärmer und lädt zum Training im Freiwasser ein. Und was gibt es Schöneres, als an der frischen Luft Sport zu treiben? Also los, rein ins Vergnügen! Dass das Training draußen anders ist als im Becken, macht für viele den Reiz an der Sache aus. Bahn um Bahn „Kacheln zählen“ ist ihnen zu langweilig, das Training im offenen Gewässer bietet mehr Abwechslung und ist eine ganz andere Herausforderung. Es gibt keine schwarze Linie am Boden, die vorschreibt, wo es lang geht, keine Wand, die die Strecke begrenzt, und keine Bahn, die du dir mit anderen teilen müssen. Die Bedingungen im Freiwasser sind nicht immer gleich. Wind, Wellen und Strömung bieten Herausforderungen, die du im Becken so niemals antriffst. An manchen Tagen fühlen sich 100 Meter an wie 50, an anderen spielt die Strömung gegen dich und es fühlt sich an, als würdest du auf der Stelle schwimmen. Und auch die Umgebung ist jedes Mal ein bisschen anders. Wind, Sonne und der Verlauf der Jahreszeiten lassen den gleichen See oder Fluss immer anders aussehen.
Vorbereitung ist alles
Wenn du dich dazu entscheidest, im Freiwasser zu schwimmen, solltest du dich vorbereiten. Während das Wasser im Schwimmbad angenehm beheizt ist, wärmen sich offene Gewässer nur langsam durch die Sonne auf. Eisschwimmer stören diese geringen Wassertemperaturen vielleicht weniger, die meisten Beckenschwimmer fangen aber schon beim Gedanken an Wassertemperaturen im gerade so zweistelligen Bereich an zu zittern. In den Wettkampfbestimmungen der Deutschen Triathlon Union heißt es, dass das Tragen eines Neoprenanzugs bis zu einer Wassertemperatur von 24,6 °C erlaubt ist. Bei Temperaturen niedriger als 18 °C ist es sogar Pflicht. Wichtig ist außerdem die richtige Schwimmbrille: Wähle ein Modell, mit dem du bei Sonnenlicht noch gut sehen kannst. Verspiegelte oder getönte Gläser eignen sich dafür besonders gut. Bevor du ins Wasser gehst, solltest du nicht nur dein Equipment, sondern auch deinen Körper vorbereiten. Gehe langsam ins Wasser, um einen Kälteschock zu verhindern, und bleibe die erste Zeit nah am Ufer, bis sich dein Körper an die neue Situation gewöhnt hat.
Sicherheit geht vor
Ein paar Dinge musst du noch beachten, dann steht dem Training im Freien nichts mehr im Wege:
- 1. Schwimme nicht allein: In der Halle gibt es immer jemanden am Beckenrand, der im Notfall hilft. Und auch wenn du bisher nie auf Hilfe angewiesen warst, solltest du im Freiwasser nicht darauf verzichten. Ein Trainingspartner im Wasser oder ein Supporter am Ufer gehört unbedingt dazu.
- 2. Schwimmer sind schwächer: Sollte es zu einem Unfall mit einem anderen „Verkehrsteilnehmer“ im Wasser kommen, ziehen Schwimmer meist den Kürzeren. Deshalb ist es im Freiwasser besonders wichtig, vorausschauend zu schwimmen und Gefahren frühzeitig aus dem Weg zu gehen.
- 3. Sehen und gesehen werden: Zur eigenen Sicherheit gehört auch, für andere Verkehrsteilnehmer sichtbar zu sein. Nimm eine Schwimmboje mit und trage im Freiwasser immer eine farblich auffällige Badekappe.
- 4. Hören Sie auf deinen Körper: Besonders im Freiwasser, wo kein Beckenrand in der Nähe ist, ist es wichtig, auf Körpersignale zu achten. Fühlst du dich schlapp, dann verzichte heute besser auf weite Strecken auf den See hinaus. Mache ein Kurzprogramm oder lege einfach eine Pause ein. So schön Schwimmen auch ist, die Gesundheit ist wichtiger!
Zeiten statt Strecken
Nicht nur die Bedingungen sind im Freiwasser anders als im Becken, auch das Training unterscheidet sich. Wenn du nicht mit einer GPS-Uhr unterwegs bist, ist es einfacher, Übungen mit Zeitangaben zu absolvieren. Statt 10 x 100 Meter schwimmst du zum Beispiel 10 x 1:30 Minuten mit 30 Sekunden Pause. Doch das Training im See bietet ebenso Möglichkeiten und Übungen, die du im Becken in dieser Form nur schwer trainieren kannst. Schwimmst du zum Beispiel 30 Minuten ohne Pause, wirst du feststellen, dass diese Übung im Freiwasser viel anstrengender ist als im Becken. Sobald du dich aber daran gewöhnt hast, wirst du die Wand im Becken nicht mehr vermissen.
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