Gefangen im Datenstrudel
„Ohne Strava zählt die Einheit nicht.“ „Seit dem Server-Problem habe ich aufgehört zu trainieren.“ „Dann muss ich nicht trainieren, die nächsten Tage.“ Drei Kommentare in den sozialen Netzwerken rund um den mehrtägigen Systemausfall von Garmin Ende Juli 2021, die alle wohl ein gewisses Maß an Ironie in sich haben, jedoch alle auch in einem Punkt vereint sind: einer möglichen Abhängigkeit von Daten und Technik. Diese teils suchtähnliche Entwicklung in den vergangenen Jahren wurde vor allem durch die explosive Entwicklung von Apps, elektronischen Devices und der damit verbundenen Möglichkeit der Datenaufzeichnung befeuert. Doch wie viele Daten und Technik sind wirklich notwendig und ab wann wird der Vergleich mit sich selbst und anderen zur Krankheit?
Als der Systemausfall von Garmin 2021 zahlreiche Triathleten für mehrere Tage verunsichert oder gar dafür sorgt, dass sie ihr Training aussetzen, befindet sich Mario Schmidt-Wendling im Urlaub. Um einer ersten Panik seiner Athleten zuvorzukommen, schickt er einen Newsletter heraus, in dem er seinen Altersklassenathleten klarmacht, dass das alles kein großes Problem darstellt und sie weiterhin am geplanten Trainingsalltag festhalten sollen. Die große Unruhe bleibt bei den Athleten des 44-jährigen Coaches, der in den vergangenen rund 15 Jahren mehr als 1.000 Athleten zum Langdistanz-Finish verholfen hat, aus. „Das hängt aber vielleicht auch ein wenig davon ab, was für eine Coaching-Kultur man pflegt. Wenn man durchaus dafür sensibilisiert, dass nicht unbedingt jede Metrik notwendig ist und dass man auch ohne die Garmin am Handgelenk leben und Sport machen kann, dann sollte so eine Situation kein Problem sein“, sagt Schmidt-Wendling. Der Sportwissenschaftler beäugt die Entwicklung der vergangenen Jahre äußerst kritisch. „Man sollte nicht immer glauben, dass die Zahlen und Tools das Gesetz oder die Bibel sind, sondern lediglich als Hilfsmittel dienen“, sagt er. Was von den immer wieder neuen Tools und Messwerten am Ende des Tages wirklich hilfreich ist und den Athleten besser und schneller macht, untersucht Schmidt-Wendling ganz genau. Nahezu alle technischen Hilfsmittel und Tools hat er zumindest einmal ausprobiert. Nicht einmal eine Handvoll davon sind für ihn jedoch im Alltag wirklich von Bedeutung. Ab und zu muss er bei seinen Athleten schon einmal die Notbremse ziehen. „Ich sehe es immer am Beckenrand, wie einige Sportler mehr damit beschäftigt sind, die Uhr an- und abzudrücken, als sich mal auf das Wesentliche, das Schwimmen selbst, zu konzentrieren“, sagt er. Bei einigen Gruppentrainings gibt es von ihm deshalb gelegentlich die Ansage, nicht ständig auf die Uhr zu schauen. Wer dann doch noch den letzten 100-Meter-Split mit dem aktuellsten vergleicht, fliegt auch einmal aus dem Training. „Das klingt vielleicht ein wenig hart und diktatorisch. Aber manchmal muss man vielleicht auch zu drastischeren Mitteln greifen, um für ein Thema zu sensibilisieren“, sagt Schmidt-Wendling.
Rennabbruch wegen fehlender Uhr
Negativerfahrungen, die seine von außen betrachtet vielleicht ziemlich drastischen Methoden rechtfertigen, hat Mario Schmidt-Wendling in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten als Triathlontrainer bereits vielfach gesammelt. „Viele Sportler sind Daten-Nerds und verkrampfen oder kollabieren regelrecht, wenn die Garmin oder ein anderes Messsystem ausfällt“, sagt er. Genau diesen Fall erlebte er mit einem seiner Athleten bei der Challenge Roth. Als dieser aus dem Kanal kommt und auf die Radstrecke wechseln will, bemerkt er, dass er seine Uhr verloren hat. Für den Triathleten, der sonst im Bereich von 9:20 Stunden den Zielbogen einer Langdistanz erreicht, ist das Abenteuer Challenge Roth an dieser Stelle vorbei. Er gibt das Rennen wegen der fehlenden technischen Unterstützung auf. „Das ist natürlich richtig traurig und war auch einer der Momente, in denen ich ein Stück an mir selbst gezweifelt habe, ob das überhaupt noch mein Sport ist“, sagt Schmidt-Wendling. Für eine derartige Überreaktion könne er absolut kein Verständnis aufbringen: „In solch einem Fall habe ich mich ja ein Dreivierteljahr auf den Tag X vorbereitet und müsste dabei eigentlich auch ein gewisses Gefühl für den Körper und das Pacing entwickelt haben. Wenn dann ein Messdevice ausfällt, sollte man immer noch auf der sicheren Seite sein“, sagt er. Jedoch habe Schmidt-Wendling eher den Eindruck, dass sich das körperliche Gefühl von der mentalen Ebene immer weiter trenne. Dazu ein weiteres Beispiel aus seinem Alltag als Triathlontrainer: „Die Garmin-Pedale haben früher vogelwilde Werte ausgespuckt, wenn man diese nicht mit dem richtigen Drehmoment angezogen hatte. Einer meiner Sportler hat genau das aber in der Wettkampfwoche auf Hawaii nicht beachtet und sich dann gewundert, dass völlig andere Werte nach den Trainingseinheiten aufgezeichnet wurden. Nachdem schon leichte Panik aufkam, musste ich ihn über Skype schon fast beknien, dass er die Technik doch weglassen und sich auf sein eigenes Körpergefühl verlassen möge.“
„Wenn ein Messdevice ausfällt, sollte man immer noch auf der sicheren Seite sein.“
Mario Schmidt-Wendling
Um Situationen wie diese möglichst selten zu erleben, verordnet er einigen seiner Athleten auch mal ein Technikverbot. Doch das fällt in manchen Fällen so schwer, dass der Radcomputer oder die Uhr in der Trainingseinheit weiterhin die Daten aufzeichnen, jedoch abseits des Blickfelds in der Tasche verstaut werden. Um das immer mehr verloren gegangene Körpergefühl zu schulen, müssen seine Athleten zudem eine Selbsteinschätzungstabelle ausfüllen. „Es sind keine Maschinen, die nach Algorithmen funktionieren, sondern Menschen und individuelle Wesen. Deswegen hat es keinen Sinn, eine Formel über alle Sportler zu legen und immer ein bestimmtes Resultat zu erwarten. Man muss schauen, dass es Sport bleibt und nicht in einen Technikwahn ausartet, bei dem die Analyse der Einheit am Ende länger dauert als das Training selbst“, sagt Schmidt-Wendling.
Ohne Technik und Daten sind für ihn die bis zu 100 Langdistanz-Finishes pro Jahr seiner Athleten andererseits nicht möglich. Für die zweite Disziplin beispielsweise sind es eine Handvoll Werte, mit denen er arbeitet. „Average und Normalized Power, Trittfrequenz, Geschwindigkeit, Herzfrequenz und Variabilitätsindex: Das sind die Metriken, die ich beim Radfahren bevorzuge.“ Beim Laufen seien es vor allem die Geschwindigkeit, die Herz- und die Schrittfrequenz. „Wenn die Schrittfrequenz passt, ist in 95 bis 98 Prozent aller Fälle der Rest auch in Ordnung“, sagt Schmidt-Wendling. Neben den nackten Zahlen sei für ihn die Mischung aus Technik, Wissenschaft und Empathie entscheidend: „Zahlen und der wissenschaftliche Unterbau sind auf jeden Fall da. Aber für mich sind sie nur Hilfsmittel und nicht das alles Entscheidende.“
Im dauerhaften Übertraining
„Damit das eine gelingt, bedarf es des anderen“, sagt Laura-Sophie Usinger und meint damit die wechselseitige Abhängigkeit von datengesteuertem Training und dem Körpergefühl. Neben Franz Löschke, Jan Stratmann, Lea Sophie Keim und Anna-Lena Pohl trainiert Usinger zurzeit noch drei Agegrouper. Egal, ob Altersklassenathlet oder Hawaii-Starter: Auch bei Usinger ist die Reflexion nach einer Einheit mindestens genauso wichtig wie die zurückgelegte Distanz oder der erreichte Spitzenwattwert. „Man muss das Gefühl entwickeln, alles einzuordnen“, sagt sie. Wichtig sei dabei auch, Einheiten und Vorgaben nicht immer als eine Art Mindestmaß zu betrachten. „Bei Stress oder einer Krankheit ist es extrem kontraproduktiv, nicht auf den Körper zu hören und trotzdem die vorgegebenen Werte erreichen zu wollen“, sagt Usinger. Für die junge Trainerin, die seit 2018 mit Philipp Seipp zusammenarbeitet, bringt die technische Entwicklung im Triathlon neben einigen Risiken und Gefahren jedoch auch viele Vorteile mit sich: „Die technischen Hilfsmittel haben den Sport aus positiver Sicht messbarer und wissenschaftlicher gemacht, was die Zusammenarbeit von Trainern mit ihren Athleten enorm erleichtert hat“, sagt die heute 29-Jährige. Vor allem, wenn man nicht jeden seiner Athleten täglich sehen könne und Sportler im ganzen Land verteilt habe, seien die technischen Hilfsmittel überhaupt erst die Grundlage für das Training aus der Ferne. Eine gute Basis für die Trainingssteuerung nach einer anfänglichen Leistungsdiagnostik sind für Usinger Wattwerte sowie die Herz- und Schrittfrequenz. „Für die Zukunft wird es auch spannend, wie man das Thema Regeneration abbildet und mit welchen Tools man das in Zahlen ausdrücken kann“, sagt sie. In diesem Bereich probiere sie zurzeit einiges aus. Parallel zur Technik sei es für sie jedoch extrem wichtig, mit mündigen Athleten zu arbeiten, die ihre Einheiten selbst steuern können. Besonders bei einigen Agegroupern sei in den vergangenen Jahren ein Verlust dieser Mündigkeit mit einer großen Datenfixierung einhergegangen. Um diese Entwicklung etwas zu stoppen, gibt es bei ihr gelegentlich Trainingseinheiten, in denen die Athleten ausdrücklich nicht auf die Uhr schauen, sondern nur auf den eigenen Körper hören sollen.
„Den vergleich mit anderen gibt es im Prinzip schon seit der Sportbewegung der Antike.“
Markus Raab
Nicht nur das ständige Aufzeichnen von Daten, sondern vor allem das Teilen und Vergleichen der Werte auf Plattformen wie Strava ist eine weitere Entwicklung, die heutzutage so selbstverständlich zum Alltag vieler Triathleten gehört wie das Zähneputzen am Morgen und Abend. Usinger sieht diese Entwicklung kritisch: „Viele Athleten geraten dadurch in einen Übertrainingszustand, ohne dass sie es realisieren. Es entsteht ein Zwang, entsprechend viel Sport pro Woche zu machen, und einige kennen dann außerhalb des Sports keine anderen Kompensationsmöglichkeiten mehr“, sagt Usinger.
Doch schon bevor Triathleten auf Strava im virtuellen Wettlauf gegeneinander um die schnellste Zeit auf dem Hausberg kämpften, ging es bereits um „höher, schneller, weiter“. „Den Vergleich mit anderen gibt es im Prinzip schon seit der Sportbewegung der Antike“, sagt Markus Raab, Professor für Psychologie und Leiter des psychologischen Instituts an der Sporthochschule Köln. „Durch die sozialen Medien und die Möglichkeiten, die Daten von der Pulsuhr direkt ins Internet zu laden, hat man natürlich deutlich mehr Möglichkeiten“, sagt Raab. Prinzipiell sei der Vergleich der eigenen Leistung mit sich selbst und mit anderen Personen nicht kritisch. Einer Studie zufolge würden acht von 100 Sportlern eine Art Sucht in diesem Bereich entwickeln, die einer Spiel- oder Onlinesucht ähnele. Ob sich das „Selftracking“ und der Vergleich mit anderen auf die Motivation oder eigene Leistung positiv oder negativ auswirken, lasse sich jedoch schlecht in Zahlen ausdrücken und noch viel weniger verallgemeinern. „Wenn ich mich allerdings ständig nur mit dem Olympiasieger vergleiche und diese Leistung aber nie erreichen kann, dann kann das negative Effekte auf das Selbstkonzept haben“, sagt Raab. Genauso wenig ratsam sei ein stetiger Vergleich „nach unten“. „Wenn ich mich immer nur mit dem Letztplatzierten vergleiche, kann es sein, dass ich keine Leistungssteigerung erreiche. Dafür kann es aber vorkommen, dass ich mich in meinem Selbstkonzept ganz gut fühle“, sagt Raab. Aus der Zielsetzungsforschung der Psychologie sei es ratsam, sich Ziele zu setzen, die ein Stück über dem eigenen Leistungsvermögen liegen, und sowohl kurzfristige als auch langfristige Etappenziele im Blick zu haben. Wichtig sei dabei vor allem die realistische Einordnung der eigenen Leistung: „Man kann seine eigene Bestleistung erbringen und trotzdem in einem Wettkampf nur Achter werden“, sagt Raab. Die Warnsignale bei Sportlern, bei denen der Vergleich mit der eigenen Leistung und auch der Blick auf die Leistungsdaten anderer Athleten krankhafte Züge annehmen, seien vergleichbar mit anderen Süchten. „Sobald einige Aspekte des alltäglichen Lebens, wie die Beziehung, die Arbeit, die Schule oder Ausbildung, darunter leiden, sollte die Entwicklung gestoppt werden“, sagt Raab. Hilfreich sei der Schritt weg vom einsamen Training mit dem anschließenden Hochladen auf diversen Plattformen hin zum Sport in Kleingruppen oder mit einem Trainingspartner. Zudem sei das Zusammenspiel von „Big Data“ und Intuition von großer Bedeutung. „Wir wissen, dass Sportler, die ein gutes Körpergefühl haben und somit zum Beispiel ziemlich genau einschätzen können, wie schnell ihr Herz gerade schlägt, auch ihre Leistung gut vorhersagen können“, sagt Raab. Diese geschulte Wahrnehmung bezeichnet man in der Sportpsychologie als Prognosetraining. „Das kann im Triathlon zum Beispiel wichtig sein, um beim Marathon die richtige Pacing-Strategie zu finden und einschätzen zu können, ob ich das Tempo des Kontrahenten auch bis zum Ende mitgehen kann oder nicht“, sagt Raab.
Beschränkung auf das Wesentliche
Genau diese Selbstwahrnehmung ist auch ein wichtiger Bestandteil in der Arbeit von Brett Sutton. Dem gebürtigen Australier, der Daniela Ryf viermal zum WM-Titel auf Hawaii führte und mit ihr fünf Mitteldistanz-Weltmeisterschaften gewann sowie mit Ryfs Landsfrau Nicola Spirig Gold und Silber bei den Olympischen Spielen holte, wird in Triathlonkreisen eine regelrechte Abneigung gegenüber Daten und Technik nachgesagt. Dieser Ruf kommt nicht von ungefähr. „Das Erste, was ich vor 14 Jahren mit Nicola Spirig gemacht habe, war, ihr den Watt- und Herzfrequenzmesser wegzunehmen. Sie hat seitdem auch keinen einzigen Laktattest mehr gemacht“, sagt Sutton. Ryf muss seit dem Beginn der Zusammenarbeit im Jahr 2014 ebenfalls auf das Wattmessgerät verzichten, einen Herzfrequenzgurt benutzt sie im Gegensatz zu Spirig jedoch. Es gibt Gerüchte, dass sich Ryf heimlich in den Windkanal schleicht, weil auch dieser Einsatz von Technik unter Sutton verboten ist. Doch zumindest der Erfolg von Ryf und Spirig gibt Sutton recht. „Daten und Technik können zu einer Abhängigkeit führen. Genau aus diesem Grund verwenden wir die neuen wissenschaftlichen Daten meistens nicht. Diese können bei bestimmten Persönlichkeitstypen tägliche Ängste auslösen“, sagt Sutton. Für ihn und sein Umfeld sei es hingegen wichtig, ein Gefühl dafür zu entwickeln, welche Schritte zum jeweiligen Athleten während des Trainings passen. Eine zu starke Fokussierung auf Daten würde den Fokus auf zwei Dinge verwässern, die Sutton und sein Team „fast schon als Religion betrachten“. Zum einen sei dies der Fokus auf die eigentliche Arbeit und die persönlichen Gefühle dabei. Zum anderen sei es wichtig, sich während des Wettkampfs auf die Rennleistung zu konzentrieren. „Das ist das Einzige, was wichtig ist“, sagt Sutton. Wer sich hingegen mit zu vielen Daten belaste, die so kompliziert werden können, dass sie einem die Freude an der Herausforderung nehmen, könne keine optimale Leistung erbringen.
Dass auch ein gesunder Mittelweg aus datenbasiertem Training, einem guten Körpergefühl und einer gewissen Lockerheit mit dem Umgang in Bezug auf Wattwerte und Ergebnisse möglich ist, beweist der Agegrouper Philipp Herber. Der 31-jährige Hamburger, der es 2018 und 2019 auf Hawaii in die Top 10 seiner Altersklasse schaffte und im vergangenen Jahr mit Platz vier denkbar knapp das Podium verpasste, hat von der gesamten Aufregung rund um den Hacker-Angriff auf Garmin und den damit verbundenen Systemausfall erst viele Wochen später erfahren. Das mag unter anderem coronabedingt an einer für ihn extrem ruhigen Saison liegen. „Ich bin jemand, der sich für Daten interessiert, aber keiner, der davon getrieben ist. Ich lade meine Daten einmal in der Woche hoch. Vielleicht habe ich den Systemabsturz auch deswegen nicht mitbekommen“, sagt Herber. Ihm als „technikaffinen Athleten“, der sich durchaus über neue Tools und Messverfahren freue und diese ausprobiere, sei jedoch die extreme Technik- und Datensucht einiger Triathleten ein Dorn im Auge. „Viele Leute kasteien sich total. Schuld daran sind häufig die Daten, von denen sie sich ständig führen und leiten lassen, sowohl während des Trainings als auch in der Freizeit“, sagt Herber. Mit einem Übermaß an Technik gehe seiner Meinung nach das Körpergefühl immer mehr verloren. „Das merkt man schon beim Einschwimmen, wenn einige die 100 Meter schneller schwimmen als jemals zuvor bei 200-Meter-Intervallen. Das endet in vielen Fällen einfach böse“, sagt Herber.
Für ihn seien Daten durchaus ein wichtiges Standbein, vor allem während des Trainings, um zu überprüfen, ob er im richtigen Puls- oder Wattbereich unterwegs sei. Diese Werte und Ergebnisse jedoch anschließend auf bis zu sechs oder sieben Plattformen zu teilen, liege nicht in seinem Naturell. Der Trend zu immer mehr Technik und dem übereifrigen Sammeln von Daten erinnere ihn ein Stück weit an das Navigieren beim Autofahren. „Heute findet sich niemand mehr ohne Google Maps zurecht. Früher hat mein Vater vor der Urlaubsreise nach Süditalien dreimal auf die ADAC-Karte geschaut und wusste dann den Weg“, sagt Herber.
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