TRIndoor – das Winterbattle: Ein Erlebnisbericht von Adrian Manke
Adrian ist Mitglied unserer Community von power & pace, und hat am vergangenen Sonntag seinen ersten Triathlon dieser neuen Saison absolviert, und das in der Halle beim TRIndoor in Erfurt. Wie es ihm dabei erging und was genau hinter diesem Rennformat steckt, teilt Adrian in seinem Erfahrungsbericht mit euch.
TRIndoor Erfurt – Triathlon im deutschen Winter. Bereits so früh in der Saison einen Triathlon zu absolvieren, das war der Reiz, der mich nach Erfurt geführt hatte. In einem Jahr, in dem ich mich auf kurze Distanzen fokussieren wollte, war es ein idealer Beginn ins Jahr. Angemeldet war ich für das Format Super Sprint (400 Meter schwimmen, 10 Kilometer radeln und 2,4 Kilometer laufen).
Rennaufbau
Geschwommen wurde im 50-Meter-Becken in der Roland-Matthes-Schwimmhalle. Startgruppe und Bahnverteilung wurden zugelost. Nach den 400 Meter schwimmen gab es eine Pause von etwa zwei Stunden. Anschließend wanderten alle Athleten zur Hartwig-Gauder-Leichtathletikhalle, wo es auf Indoor-Bikes und der Laufbahn weitergehen sollte. Vor dem Start wurden alle zur Waage gebeten für die Gewichtsangabe, die man später am Rad einstellen musste. Etwa zehn Minuten vor dem Start gab es die Möglichkeit, das Rad individuell einzustellen und sich leicht warm zu fahren.
Außerdem wurden die Startgruppen nach dem Schwimmen neu sortiert und in drei Gruppen aufgeteilt, bei der die langsamsten Schwimmer beginnen sollten und die schnellsten in der dritten Startgruppe das Finale bildeten. Vor dem Start versammelten sich alle in einer Startbox und wurden per Jagdstart nach ihren individuellen Schwimmrückständen ins Rennen geschickt. Nach den zehn Kilometern auf dem Indoor-Bike folgten sechs 400-Meter-Runden Laufen.
Mein Rennen, meine Eindrücke
Zu Beginn war ich auf der Tribüne der Schwimmhalle, bei der man das gesamte Schwimmgeschehen beobachten konnte. Die war sehr gut besucht und alle feuerten lautstark die Schwimmer bei ihren Wettkämpfen an. Begleitet wurde dies mit stimmungsvoller Musik und einem Moderator, der jedes Rennen kommentierte. Da kam schon leichte Vorfreude, aber auch etwas Druck auf, weil ich noch nie im Schwimmbecken von so vielen Leuten beobachtet und angefeuert wurde.
Beim Supersprint gehörte ich zur ersten Startgruppe im Schwimmen. Genauso wie drei weitere Mitglieder von power & pace, die alle namentlich vom Moderator erwähnt wurden. Obwohl ich mir mit drei weiteren Athleten die Bahn teilen musste, gab es kein Hauen und Stechen. Dafür waren auch die Leistungsunterschiede zu groß. So groß, dass ich kurz vor Ende sogar noch einmal überrundet wurde.
Von der Stimmung außen konnte man leider im Wasser nur wenig mitbekommen. Direkte Kontrahenten auf den anderen Bahnen waren im Augenwinkel gut zu erkennen. Für so wenig Schwimmtraining und meinen dünnen Schwimmer-Ärmchen war ich sehr zufrieden und hatte sogar viel Spaß in meiner Hassdisziplin.
Als 78. qualifizierte ich mich für die erste Startgruppe im nachfolgenden Jagdrennen. 3:42 Minuten musste ich in der Startbox warten, bis ich ins Radrennen einsteigen durfte. Dies geschah dann mit einem ordentlichen Sprint zum Rad und rückblickend, mit einer viel zu hohen Radleistung. Wenig später aktualisierte sich der große Monitor vor uns mit den derzeitigen Platzierungen. Euphorisiert vom zwischenzeitlichen zweiten Platz sanken anschließend Leistung und Platzierung kontinuierlich bis auf Überlebensmodus beziehungsweise „irgendwie durchhalten“.
Die Beine erlitten schnell eine Überdosis Laktat und wurden richtig schwer, der Schweiß floss in Strömen und die Kilometeranzeige bewegte sich gefühlt rückwärts. Ein Blick zur Seite zeigte mir aber, dass es in diesem Moment niemandem wirklich besser ging.
Nach zehn Kilometern auf dem Indoor-Bike rannte ich auf die Laufbahn, mit dem Versuch nach vorn heranzukommen. Aber bereits nach zwei von sechs Runden war jede einzelne Laufrunde dermaßen zäh zu laufen, dass auch hier die Pace kontinuierlich sank. Meine Freude war so groß, als die letzte Kurve endlich geschafft wurde und ich durch das Ziel lief.
Mein Fazit
Brutal kurz, brutal hart, aber auch mit brutal viel Spaß! So würde ich den TRIndoor in Erfurt zusammenfassen, nachdem auch das letzte Laktat meine Beine verlassen hat. Wie bereits in der Schwimmhalle war auch in der Laufhalle die Stimmung super und setzte die Indoor-Triathlonparty schonungslos fort. Der Moderator kommentierte jedes Renngeschehen mit und für die Zuschauer gab es auch teils sehr knappe Rennen mit Sprintentscheidungen auf der Zielgeraden. Die sehr gute Organisation und die vielen Info-Leinwände für Zuschauer und Athleten rundeten ein sehr schönes Event ab.
Es hat mir auf jeden Fall sehr gefallen und ich liebäugle auf eine Wiederholung 2025, dann vielleicht im Format “Laktatparty”.
Responses